ARGE ist zu Kürzungen in 2011 gezwungen

«Wir müssen unsere Maßnahmen zur aktiven Arbeitsmarktpolitik im nächsten Jahr als Folge des Sparpakets der Bundesregierung einschränken. Die für die berufliche Eingliederung zur Verfügung stehenden Mittel werden voraussichtlich um 16 Millionen Euro, das sind 35% gekürzt, so dass wir nicht mehr in dem Umfang fördern können, wie in der Vergangenheit», berichtet Stefan Graaf, Geschäftsführer der ARGE in der StädteRegion Aachen. «Trotzdem werden wir wieder ein ausgewogenes Angebot für unsere Klienten aufstellen. Und insbesondere bei der Förderung von Jugendlichen sowie bei der Qualifizierung unserer Klienten werden wir nicht sparen, denn Bildung ist die Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt.»

 

Durch gezielte Anstrengung wird die ARGE auch weiterhin die Wirksamkeit der Arbeitsförderung erhöhen. Dabei stehen neben der offensiven Aktivierung und Vermittlung von Jugendlichen insbesondere die Förderung von Alleinerziehenden sowie die Verbesserung der Integrationschancen von Älteren im Fokus. 

 

«Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist weiterhin oberste Prämisse», betont Graaf. Aber der zweite Arbeitsmarkt sei ein wichtiges Arbeitsmarktinstrument für ARGE- Klienten, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chancen haben. Aufgrund des reduzierten Eingliederungstitels werden aber auch diese Instrumentarien im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft.

 

 

«Im Januar starten wir mit der `Bürgerarbeit`, bis zu 250 Personen können hierüber im Jahr 2011 eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufnehmen.» Die dadurch neu geschaffenen Arbeitsplätze kompensieren zum Teil solche bei den Arbeitsgelegenheiten, dem Beschäftigungszuschuss oder der Job-Perspektive. Drastisch sind die Mittelkürzungen des Bundes für die Job-Perspektive, denn sie werden voraussichtlich um einen Betrag über 4 Millionen Euro und damit um  48 % im Vergleich zum Vorjahr reduziert. «Somit müssen wir dieses Förderinstrument von ehemals im Höchststand 826 Förderungen auf rund 160 reduzieren. Dies ist für die betroffenen Arbeitnehmer, die dann wieder auf das Arbeitslosengeld II angewiesen sind, sowie für deren Arbeitgeber sehr hart. Wir würden lieber Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern, aber die Rahmenbedingungen lassen uns keinen Handlungsspielraum», betont Graaf. «Es trifft somit die Schwächsten in der Gesellschaft, denen wir dringend Hoffnung und Perspektiven geben müssten.» 

 

 

«Wir haben die Bildungsträger, unsere Kooperationspartner bei den Weiterbildungs- und Qualifizierungsprojekten für unsere Klienten, über unseren geringeren Etat und die daraus resultierenden Konsequenzen für die gemeinsame Arbeit, bereits in einer Trägerkonferenz Anfang Oktober informiert», erläutert Graaf. Ein Informationsaustausch über die aktuellen Entwicklungen mit allen Beteiligten sei selbstverständlich und er hofft, alle Beteiligten werden auch weiterhin im Sinne der hilfesuchenden und unterstützungsbedürftigen Klienten intensiv und optimal zusammenarbeiten können.