In Zeiten des Fachkräftemangels setzt das Jobcenter Städteregion Aachen ein starkes Zeichen: Trotz veränderter Zuständigkeiten bleibt die berufliche Weiterbildung ein Erfolgsmodell. Mit innovativen Ansätzen, engagierten Fachleuten und zielgerichteter Beratung gelingt es, arbeitslose Menschen effektiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Reibungsloser Übergang trotz neuer Zuständigkeiten
Seit Januar 2025 liegt die Entscheidung und Finanzierung beruflicher Weiterbildungen nicht mehr bei den Jobcentern, sondern aufgrund einer Gesetzesänderung bei den Arbeitsagenturen. Ein bürokratisches Hindernis? Nicht für das Jobcenter. „Wir haben frühzeitig sichergestellt, dass dieser Übergang für unsere Kunden möglichst geräuschlos abläuft“, erklärt Geschäftsführer Stefan Graaf. Das zuständige Team des Jobcenters nimmt weiterhin eine zentrale Rolle ein: Es trifft eine treffsichere Vorauswahl geeigneter Kandidaten und arbeitet mit der Bundesagentur für Arbeit Hand in Hand, damit Weiterbildungen nahtlos bewilligt werden.
Beeindruckende Erfolge im Jahr 2024
Die Zahlen sprechen für sich:
- 1.300 Interessierte wurden in Infoveranstaltungen über berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten informiert.
- 710 Bildungsgutscheine wurden ausgegeben, von denen 610 Personen ihre Weiterbildung tatsächlich begannen.
- 47 % der Teilnehmer waren Frauen, ein starkes Zeichen für mehr Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt.
- 153 Alleinerziehende erhielten gezielte Unterstützung, um den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen.
- 50 Personen absolvierten eine betriebliche Umschulung, den „Königsweg“ der beruflichen Weiterbildung.
Besonders erfreulich: Auch in Branchen mit akutem Fachkräftemangel konnte das Jobcenter deutliche Impulse setzen. 186 Menschen wurden in den Bereichen Pflege und Soziales qualifiziert, während 52 Personen eine Weiterbildung als Bus- oder Kraftfahrer begannen - beides Berufsgruppen, in denen qualifiziertes Personal händeringend gesucht wird.
Akademiker profitieren besonders
Neben klassischen Weiterbildungen spielt auch die Integration von Akademikern eine zentrale Rolle. 434 hochqualifizierte Menschen fanden über das Jobcenter eine auskömmliche Beschäftigung, darunter rund 50 Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern. Das zeigt: Die enge Verzahnung von Beratung, Qualifizierung und Integration wirkt.
Anerkennung ausländischer Abschlüsse im Fokus
Ein weiteres Erfolgsfeld: die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse. Dieser oft langwierige Prozess wird durch das Jobcenter bestmöglich begleitet. „Wir können den Behördenweg insofern beschleunigen, dass wir dafür sorgen, dass unsere Kunden gut vorbereitet sind und zielgerichtet qualifiziert werden“, so Graaf. Um diese wichtige Arbeit zu intensivieren, werden in Aachen zwei zusätzliche Fallmanager zu „Anerkennungsexperten“ ausgebildet.
Ein Modell für die Zukunft
Trotz der veränderten organisatorischen Zuständigkeit, zeigt das Jobcenter Städteregion Aachen eindrucksvoll, wie durch vorausschauendes Handeln, gezielte Beratung und enge Kooperation mit Weiterbildungsanbietern echte Erfolge erzielt werden können. Während bundesweit über die Herausforderungen der Fachkräftesicherung diskutiert wird, liefert Aachen bereits handfeste Ergebnisse.
„Wir lassen niemanden zurück. Unser Ziel bleibt, Menschen eine echte berufliche Perspektive zu bieten - und das ist uns auch 2024 eindrucksvoll gelungen. Ein starkes Zeichen für eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik.“, resümiert Graaf.