Einen Tag der offenen Tür veranstalteten die RAG BILDUNG und die ARGE im Kreis Aachen. Am internationalen Tag der Migranten wurde in den Räumlichkeiten im Reichsweg 19-42 das Pilotprojekt «Bilinguale Qualifizierungsmaßnahme für türkische Mitbürger» (BQTM) vorgestellt, das die RAG BILDUNG und die ARGE im Kreis Aachen in Zusammenarbeit mit der GbR Kaymakoglu und Mutlu durchführen. Im Rahmen der BQTM erhalten türkische Frauen und Männer die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren, ihre sprachlichen und kulturellen Kenntnisse zu erweitern und damit ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz zu erhöhen.
«Gesellschaftliche Integration gelingt dann am besten, wenn Menschen aus Zuwandererfamilien aktiv im Erwerbsleben stehen. Um den Zugang türkischer Mitbürger zu Ausbildung und Beruf zu erleichtern und damit den Integrationsprozess voranzutreiben, ist dieses Pilotprojekt ins Leben gerufen worden. Es befindet sich mittlerweile bereits im zweiten Jahr», erklärte Gabriele Steffens, Standortleiterin der RAG BILDUNG in Aachen. Stefan Graaf, Geschäftsführer der ARGE im Kreis Aachen, ergänzte: «Seit August nehmen 40 neue BQTM-Teilnehmer an dem Projekt teil. Im vorherigen Kurs konnten 40 Prozent der Teilnehmenden erfolgreich ins Berufsleben integriert werden. An diesen Erfolg gilt es anzuknüpfen.»
Je 20 Frauen und Männer absolvieren die neunmonatige Maßnahme, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Die Theorie umfasst dabei das berufsspezifische Training der deutschen Sprache, gesellschaftliche Themen, Mathematik und PC-Unterricht. Im Bewerbungstraining werden adäquate Bewerbungsunterlagen erstellt und die Teilnehmer bereiten sich in Rollenspielen auf Vorstellungsgespräche vor. Im praktischen Teil besteht die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Gewerken zu wählen. Diese reichen von der Metalltechnik, Holzverarbeitung und Textil über den kaufmännischen Fachbereich bis hin zu Kosmetik/Körperpflege oder Hauswirtschaft. Zur inhaltlichen Umsetzung der Maßnahmeziele steht den Teilnehmern ein bilinguales (türkisch-deutsches) Team zur Seite, das sich jeweils aus weiblichen und männlichen Lehrkräften, Sozialpädagogen, Job-Coaches und Ausbildern zusammensetzt. Im zweiten Durchgang ist schon jetzt eine Integrationsquote von 23 Prozent zu verzeichnen.
Auch im zweiten Jahr, dem Optionsjahr, werden der Verlauf der Maßnahme und die daraus gewonnenen Erfahrungswerte genau beobachtet. Dabei trägt der Tag der offenen Tür, der nun bereits zum zweiten Mal stattgefunden hat und zu dem neben Vertretern des Auftraggebers und -nehmers Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden eingeladen worden sind, ebenfalls zum kontinuierlichen Erfahrungsaustausch bei.