Jahresbilanz 2014

| Jobcenter zieht Bilanz; Ausblick auf Schwerpunkte 2015

Die Zahl der Menschen, die im Jobcenter betreut wurden und Hartz-IV-Leistungen bezogen, ist von Ende 2011 um 4,4% auf 53.315 (Ende 2011: 51.061) gestiegen. Diese Personen -  hierunter rund 38.395 sogenannte erwerbsfähige Leistungsbezieher zwischen 15 und 66 Jahren und rund 14.920 nicht erwerbsfähige (hierunter 14.323 Kinder unter 15 Jahren) - wurden in 27.943 Bedarfsgemeinschaften betreut. Weiterhin seit Jahren steigend ist hierbei die Zahl der 1-Personen-Bedarfsgemeinschaften.

Die Arbeitslosenquote im SGB II betrug im Jahresdurchschnitt 2014 6,6 % - ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (6,5 %), insgesamt jedoch ein kontinuierlicher Rückgang (2008: 7,4%). Mit 18.943 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt wurde 485 Arbeitslose mehr als im Vorjahr, jedoch 1.162 weniger als im Jahr 2008 verzeichnet. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist wieder steigend: Von 9.285 Ende 2012 auf nunmehr 10.268. In den Jahren zuvor war insbesondere diese Zahl jährlich fallend: Von 16.375 im Jahr 2006 bis im Jahr 2012 (siehe Folie 12).

Mit Sorge blickt Stefan Graaf, Geschäftsführer des Jobcenters, auf die steigende Zahl an ausländischen Leistungsbeziehern im SGB II: „Diese Menschen haben es auf dem Arbeitsmarkt noch schwer und bedürfen unserer besonderen Unterstützung, wie zum Beispiel gezielte Sprachförderung.“, so Graaf. Hier müssen alle Verantwortlichen zügig und unbürokratisch Hand in Hand arbeiten.  Mit einem Anstieg von 832 gegenüber dem Vorjahr sind derzeit rund 28% aller Leistungsbezieher Ausländer.

Als Schwerpunkte für das Jahr 2015 definierte Graaf neben der Existenzsicherung durch eine zeitnahe Leistungsgewährung vier Schwerpunkte:

1.    Verstärkte Arbeitsvermittlung insbesondere durch eine Marktdurchdringung des Helferarbeitsmarktes durch eigene Betriebsakquise,

2.    Förderung der beruflichen Weiterbildung insbesondere durch abschlussorientierte Weiterbildung um die Arbeitsintegration nachhaltig und langfristig bedarfsdeckend zu gestalten – hier investiert das Jobcenter rund ¼ des Eingliederungsbudgets,

3.    Öffentlich geförderte Beschäftigung nutzen für den Personenkreis der gering qualifizierten Menschen bzw. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen

4.    eine enge Verzahnung der kommunalen, sozialintegrativen Leistungen wie Schuldnerberatung, Suchtberatung und insbesondere der psychosozialen Betreuung.

 

Flankiert werden diese Leistungen durch einen neuen Ansatz der Nachsorge;  das neue ESF-Programm für Langzeitarbeitslose, welches neben Betriebsakquisiteuren auch Coaches vorsieht, die nach Aufnahme der Erwerbstätigkeit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Verfügung stehen, sieht einen solchen Ansatz vor. Das Jobcenter StädteRegion Aachen hat sich für dieses Programm beworben, mit einer Entscheidung wird für Juni 2015 gerechnet.

Auch erhofft sich Graaf für die sich abzeichnende neue Schwerpunktzielgruppe ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger eine Verbesserung der Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache als Schlüssel für den hiesigen Arbeitsmarkt.

 

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