Mitmachen möglich machen !

| Mitmachen möglich machen! Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sind noch verfügbar.

 

Das Bildungs- und Teilhabepaket soll Kindern aus einkommensschwachen Familien die Teilhabe an Klassenfahrten, Schulausflügen, in Vereinen oder am Schulessen ermöglichen. Die Maßnahmen müssen von den Eltern beantragt werden. Für das Jahr 2012 sind noch nicht alle Mittel verausgabt. Für Kunden, die SGB-II Leistungen beziehen, können die Anträge im Jobcenter gestellt werden. Für Bezieher anderer Sozialleistungen sind die Sozialämter der Region zuständig.

 

Um auch Kindern aus einkommensschwachen Familien bessere Zukunftschancen zu bieten, haben Bundestag und Bundesrat im letzten Jahr das so genannte Bildungs- und Teilhabepaket beschlossen. Die Leistungen umfassen unter anderem den persönlichen Schulbedarf, Unterstützung bei Schulausflügen, Klassenfahrten, Mittagsverpflegung in Schule oder Kindertagesstätte, Lernförderung und Vereinsbeiträge für Sport oder Musikunterricht.

 

Wichtig ist, dass die Eltern entsprechende Anträge stellen. Automatisch erhält eine Familie nur finanzielle Mittel für den persönlichen Schulbedarf eines Kindes – insgesamt 100 Euro pro Jahr und Schulkind (bis 25 Jahre). Alle anderen Leistungen müssen von den Eltern für ihre Kinder beantragt werden. Anträge stellen können Eltern, die Leistungen vom Sozialamt oder dem Jobcenter beziehen. Das können beispielsweise Leistungen nach dem SGB II, Kindergeldzuschlag, Wohngeld oder Sozialhilfe sein. Anträge stellen können

  • Leistungsempfänger nach dem SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende) beim Jobcenter StädteRegion Aachen und
  • Leistungsempfänger nach dem SGB XII (Sozialhilfe), Kinderzuschlags- oder Wohngeldempfänger bei der jeweiligen Stadt-  oder Gemeindeverwaltung.

 

Von den rund 25.000 anspruchsberechtigten Kindern sind bisher nur 14.500 in Genuss der Leistungen gekommen. „Die Gründe, warum Eltern keine Anträge stellen, sind vielfältig“, so Günter Schabram, Sozialdezernent bei der StädteRegion Aachen. Manche kennen das Angebot trotz breit angelegter Informationskampagnen noch nicht, andere scheuen die bürokratischen Hürden. „Einigen Eltern ist es sicher auch unangenehm, sich zu outen“, sagt Stefan Graaf, Leiter des Jobcenters der StädteRegion. Grundsätzlich wird das Geld für die Leistungen – außer beim Schulbedarfpaket - nämlich nicht an die Eltern, sondern an die Anbieter ausgezahlt. Trotz dieser Hürden sollten Eltern im Interesse ihrer Kinder, nicht auf die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket verzichten, so Graaf und Schabram unisono. 

 

Am größten sei die Nachfrage bei der Mittagsverpflegung in Schule oder Kindertageseinrichtung und bei den Ausflügen und Klassenfahrten. In diesen Bereichen bietet das Bildungs- und Teilhabepaket Kindern die Chance, an allen Aktivitäten teilzunehmen – auch wenn die Eltern wenig Geld zur Verfügung haben. Gleiches gilt für die Mitgliedschaft in Vereinen. Bis zu 10 Euro im Monat können hier übernommen werden.

 

Deutlich nachgebessert hat der Gesetzgeber im Bereich Lernförderung. Gefördert werden können unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachfähigkeit, zur Hilfe bei Leserechtschreibschwäche, zum Erreichen eines besseren Schulabschlusses oder klassische Nachhilfe.

 

Damit die Angebote besonders an den Schulen bekannt gemacht werden, sind 72 Schulsozialarbeiter in der StädteRegion Aachen im Einsatz.  Diese werden – zusätzlich zu den bereits vorhandenen Schulsozialarbeitern – ebenfall aus dem Bildungs- und Teilhabepakets finanziert. Das geht nur noch bis Juli 2014. Alle Beteiligten hoffen aber auf eine Fortsetzung der Finanzierung. Denn die Schulsozialarbeiter informieren nicht nur über das Bildungs- und Teilhabepaket. Sie helfen auch ganz praktisch bei der Beantragung. Das leisten natürlich auch die Sachbearbeiter des Jobcenters oder der kommunalen Verwaltungen. „Das ist ganz wichtig, damit wirklich alle betroffenen Kinder das Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch nehmen“, so Schabram.  

 

Die Antragsformulare können Sie auch <link>HIER herunterladen.