Halbjahres 2007 sowie ein Rückblick auf 2 Jahre ARGE im Kreis Aachen

| Nach zwei Jahren ARGE im Kreis Aachen ist festzustellen, dass die Anzahl der Integrationen insbesondere der Langzeitarbeitslosen im Kreisgebiet kontinuierlich steigt, die Gesamtzahl der Leistungsbezieher jedoch ebenfalls weiterhin zunimmt.

Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) bei der ARGE im Kreis Aachen ist zwischen Juni 2006 und Juni 2007 um rund 8,3% von 14.657 auf 13.446 zurückgegangen.
Insbesondere die 1-Personen BGs sind rückläufig, da durch die Integration in Arbeit oftmals die Hilfebedürftigkeit beendet wird. Auch die Gesetzesänderung zum 1.Juli 2006, wonach Jugendliche Erwachsene unter 25 Jahren (U25) mit ihren Eltern eine BG bilden, hat einen Rückgang bewirkt.
Allerdings ist die Gesamtzahl der hilfebedürftigen Personen mit etwa 28.000 relativ konstant geblieben. Während die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zwischen 19 -" 20 Tausend in etwa stagniert, ist demgegenüber der Anteil der Sozialgeldempfänger, d.h. der nicht erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, in erster Linie Kinder unter 15 Jahren (8.500), stetig steigend. Aufgrund der niedrigen Löhne erhalten außerdem immer mehr Familien, in denen ein sozialversicherungspflichtiges Erwerbseinkommen erzielt wird, ergänzend SGB II Leistungen. Diese Personengruppe macht mittlerweile einen Anteil von etwa 9-10 % der Hilfeempfänger aus. Oftmals erhalten sie nur Unterkunftsleistungen, da sie keinen Anspruch auf Wohngeld haben.

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahl ist rückläufig. Waren im Juni 2006 noch 14.144 Personen des SGB II arbeitslos, sind im Juni 2007 nunmehr 12.340, ein Rückgang um 12,8 % ist zu verzeichnen. Bei den Langzeitarbeitslosen ist der Rückgang noch größer: Im Juni 2006 waren noch 8.180 Menschen ohne Arbeit -" im März 2006 sogar 8.496 -" sind es im Juni 2007 nunmehr 7.048. Dies bedeutet einen Rückgang um 13,9 % bzw. 17,1 %.

Nach Ablauf des ARGE-Startjahres zeigten sich ab Juli 2006 aufgrund des vielseitigen Maßnahmeangebotes der ARGE im Kreis Aachen große Integrationserfolge. Bis Mai 2007 konnten 1.914 Integrationen verbucht werden; im Vorjahreszeitraum waren es 1.293. Dies bedeutet eine Steigerung um 48 %. Die Integrationsquote beträgt 10,4 % - im Vorjahr betrug diese nur 6,4 %.
Insgesamt konnte die mit dem Bund im Rahmen einer Zielvereinbarung verabredete Integrationsquote in Höhe von 7,8 % übertroffen werden.
In einem internen Ranking von gleichartigen ARGEn liegt die ARGE im Kreis Aachen damit auf Platz 2 was die Abweichung vom individuellen Ziel betrifft.
Der Geschäftsführer der ARGE im Kreis Aachen, Stefan Graaf, betont aber dennoch: «Wir liegen auf Kurs, müssen uns allerdings weiter anstrengen, um den konjunkturellen Aufschwung zu nutzen. Daneben vergessen wir jedoch auch unsere zurzeit nicht integrierten Klienten. Mit ihnen arbeiten wir intensiv im Sinne von Fördern und Fordern, um ihnen perspektivisch Chancen zu eröffnen.»
Für den Bereich der U 25 zeichnet sich nur ein kleinerer Integrationserfolg ab. Dies beruht jedoch darauf, dass die Anzahl dieser Kundengruppe insgesamt abgenommen hat. Außerdem weist gerade diese Altersgruppe besonders große Vermittlungsdefizite auf.
Auch die Tatsache, dass die Sanktionsquote von rund 4,4 % über dem Landesdurchschnitt von 2,8 % liegt, beweist, dass die ARGE im Kreis Aachen das Instrument des Forderns und Förderns konsequent umsetzt.

Die Entwicklung der passiven Leistungen, die der Bund finanziert (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld) ist leicht rückläufig. Hauptursächlich hierfür ist die Einkommensanrechung aus Erwerbstätigkeit und Unterhaltszahlungen auf diese Leistungsart. Diesbezüglich konnten ebenfalls die Zielvereinbarungen übertroffen werden.
Durch die Regelsatzerhöhung zum 01.07.2007 von 345 EUR auf 347 EUR werden die Kosten hier wieder leicht steigen.


Die kommunal finanzierten Unterkunftskosten hingegen sind leicht angestiegen. Der Markt an preiswerten und angemessenen Wohnungen ist nur begrenzt. Zudem sind die Heiz- und Nebenkosten stark gestiegen.

Schließlich ist auch die kurze Bearbeitungszeit der Erstanträge durch die Mitarbeiter der hiesigen ARGE zu erwähnen. So wird ein Erstantrag durchschnittlich binnen 5 -" 7 Werktagen nach Vorlage aller entscheidungsrelevanten Unterlagen beschieden. Damit liegt die ARGE im Kreis Aachen im Vergleich zu anderen ARGEn an einer der vorderen Stellen.


Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Schuhmacher,
Tel.: 0241 / 5198-3141, Fax: 0241 / 5198,
E-Mail: <link email an die arge kreis>Katja.Schuhmacher@arge-sgb2.de