Jobcenter nimmt Vermittlung von Behinderten stärker in den Focus

Keiner anderen Personengruppe ist der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt so versperrt, wie die der Menschen mit Behinderungen und erheblichen gesundheitlichen Handicaps, die Leistungen nach dem SGB II bei den Jobcentern beziehen.

Studien der Forschungsinstitute des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Bundesagentur für Arbeit und des Deutschen Gewerkschaftsbundes gehen davon aus, dass mindestens 30 % der SGB II-Leistungsbeziehenden den Menschen mit Behinderungen und erheblichen gesundheitlichen Handicaps zuzuordnen sind.

Die Jobcenter in der Städteregion Aachen, in Wuppertal und dem Kreis Unna wollen hier Abhilfe schaffen und haben mit ihrer Projektidee „MIAR – Miteinander Arbeiten“ das Landesarbeitsministerium NRW für die Finanzierung des Modellprojektes aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gewinnen können. Mit dem Ziel Inklusion auf dem Arbeitsmarkt sowie der verstärkten Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, machen sich die drei Jobcenter auf den Weg, um ihre Dienstleistungen Beratung, Qualifizierung und Vermittlung so zu analysieren und zu verbessern, dass zukünftig viel mehr Vermittlungserfolge in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erfolgen können.

„Inklusion ist nicht nur ein Auftrag für uns, sondern eine rechtliche Vorgabe nach der UN-Behindertenrechtskonvention“, sagt Stefan Graaf, Geschäftsführer des Jobcenters StädteRegion Aachen

Um die Aufgabe innerhalb des Aufgabenfeldes Inklusion / SGB II umzusetzen, werde es darauf ankommen, die Bedürfnisse und insbesondere die Stärken der Menschen mit Behinderungen viel mehr in den Focus zu nehmen, so Graaf weiter. „Hier setze ich auf gemeinsame Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Bildungsträgern, Wohlfahrtsverbänden und kommunalen Einrichtungen.  Ziel muss es sein, dass das „miteinander Arbeiten“ normal wird und wir verstärkt erkennen, wie wir am wirkungsvollsten den Menschen helfen können.“

Mike Herkens, er ist in der StädteRegion Aachen mit der Koordination des Projektes betraut, ergänzt: „Das Projekt ist ein Erfolg, wenn viel mehr Menschen mit Behinderungen gar nicht erst in den SGB II-Bezug gelangen und wenn sie unsere Kunden sind, sämtliche Angebote so nutzen können, dass die Vermittlung schnellstmöglich erfolgt.“

Mit einem Fördervolumen des MAIS NRW von 380.000 € des Europäischen Sozialfonds wird das Modellprojekt nun bis zum 31.12.2014 mit vier Projektmitarbeiter/innen in den drei Jobcentern umgesetzt. Ziel ist es unter anderem, auch richtungsweisende Empfehlungen für die anderen Jobcenter zu entwickeln, so dass letztlich die Handlungsstrategien flächendeckend verbessert werden.

Kontakt:

Mike Herkens,  Projektkoordinator Modellprojekt Miteinander Arbeiten (MIAR)  -  Inklusion

Roermonder Str. 51, 52072 Aachen, Telefon 0241/88681-3823                                     
Email: <link>Mike.Herkens@jobcenter-ge.de