Seit dem Jahr 2000 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der StädteRegion Aachen (vormals Stadt und Kreis Aachen) bis September 2024 um rund 28 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der geringfügigen Beschäftigung um etwa 66 Prozent erhöht. Im September 2024 waren am Arbeitsort StädteRegion Aachen 56.902 Minijobberinnen und Minijobber registriert, davon arbeiteten 34.546 Personen (61 Prozent) ausschließlich auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung. Insgesamt sind damit rund 13 Prozent aller Beschäftigten – also nahezu jede achte Person – ausschließlich geringfügig beschäftigt. Die StädteRegion Aachen liegt damit rund einen Prozentpunkt über der landesweiten Entwicklung.
Auch im Bereich der Grundsicherung zeigt sich diese Entwicklung: Zum 31. Dezember 2024 waren im Jobcenter StädteRegion Aachen 34.130 erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet, darunter 3.596 Personen, die ausschließlich geringfügig beschäftigt sind und ergänzende Leistungen beziehen.
Neue Perspektiven durch gezielte Ansprache und Förderung
Um diesen Menschen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen, wird das Jobcenter in den kommenden Monaten rund 2.000 Personen gezielt ansprechen und individuell beraten. Ziel ist es, gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden und den beteiligten Arbeitgebern Wege zu finden, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse schrittweise in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu überführen.
Ein wichtiger Baustein dieser Initiative ist die Wiedereinführung der Umwandlungsprämie. Die Umwandlungsprämie bietet Arbeitgebern einen finanziellen Anreiz, Minijobs in reguläre Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln. Gefördert werden Arbeitsverhältnisse mit einer Dauer von mindestens sechs bzw. zwölf Monaten.
„Wir möchten mit der Umwandlungsprämie einen zusätzlichen Impuls setzen, damit aus Minijobs echte Chancen auf existenzsichernde Arbeit entstehen“, erklärt Stefan Graaf, Geschäftsführer des Jobcenters StädteRegion Aachen. „Davon profitieren alle Beteiligten: Beschäftigte gewinnen soziale Sicherheit und Perspektiven, Unternehmen stärken ihre Fachkräftebasis und die Region insgesamt profitiert von stabiler Beschäftigung.“
Mit dieser Initiative setzt das Jobcenter StädteRegion Aachen ein klares Zeichen für nachhaltige Beschäftigung und bestmögliche Arbeitsbedingungen. Durch Beratung, Kooperation und gezielte Förderung sollen neue Wege in eine zukunftsfähige Arbeitswelt eröffnet werden. Viele Minijobs sind seit Jahren unverändert, teils mit sehr geringen Einkommen. Das Jobcenter möchte hier neue Dynamik schaffen und Beschäftigte ermutigen den Schritt in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu gehen.
