rehaPro Euregio: Ein Erfolgsprojekt geht zu Ende

| Innovative Ansätze in bzw. vor der Rehabilitation zeigen nachhaltige Wirkung

Mit dem Ziel, Rehabilitationen zu vermeiden und dauerhaft gesundheitlich eingeschränkte Menschen nachhaltig in Arbeit zu integrieren, hat das Projekt rehaPro Euregio eindrucksvoll gezeigt, wie innovative Ansätze und intensive Betreuung zu langfristigen Erfolgen führen können. Das Projekt endete zum 31. Dezember 2024. Doch das Ende des Projekts hinterlässt Fragen, wie diese Erfolge in Zukunft fortgeführt werden können.

 

Ein neuer Ansatz: Potenzial statt Regelwege

„Unser Ziel war es, Rehabilitationen zu vermeiden und neue Wege abseits der oft langwierigen Regelprozesse zu finden“, erklärt Projektleiter Eric Wiemer. Unter dem Motto „Work first“ wurden Kunden gezielt durch Coaching und intensive Unterstützung mittels eines multiprofessionellen Netzwerkes auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt begleitet. Im Fokus stand ein potenzialorientierter Ansatz, der die individuellen Stärken der Teilnehmenden in den Mittelpunkt stellte. Praktisches Ausprobieren direkt am Arbeitsplatz spielte dabei eine entscheidende Rolle.

 

Zahlen, Daten, Fakten: Beeindruckende Ergebnisse

Die Bilanz des Projekts kann sich sehen lassen: Von insgesamt 1.639 gemeldeten Teilnehmenden wurden 505 aktiv ins Projekt aufgenommen. Knapp 250 Integrationen in Arbeit konnten erreicht werden. „Diese Ergebnisse zeigen, dass intensives Arbeiten mit engen Betreuungsschlüsseln überdurchschnittliche Erfolge bringt“, betont Wiemer.

 

Herausforderungen in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie stellte das Projekt vor besondere Herausforderungen. Der persönliche Kontakt zu Netzwerkpartnern und Kunden war erschwert, und die Anlaufphase des Projekts verzögerte sich. Dennoch konnte das Team durch intensive Netzwerkarbeit und kreative Lösungen die Projektziele erreichen. „Die Zusammenarbeit mit Partnern und Regelteams war insgesamt sehr gut, auch wenn die Verweildauer der Teilnehmenden länger als ursprünglich geplant war“, so Jürgen Schoenen, der als Bereichsleiter im Jobcenter verantwortlich für das Projekt war.
 

Erfolgsfaktor:  Enge medizinische Begleitung

Ein Highlight des Projekts war die Zusammenarbeit mit dem medizinischen Partner VIALIFE. Besonders die Möglichkeit, zeitnah medizinische Begutachtungen nutzen zu können, brachte wertvolle Impulse für die Teilnehmenden und die Arbeit im Netzwerk. Dabei erwiesen sich die Potentialorientierung sowie die individuellen Fallbesprechungen mit allen Projektpartnern als wichtige Erfolgsfaktoren.

 

Zukunftsperspektiven: Erkenntnisse für die Regelarbeit

Das Ende von rehaPro Euregio wirft die Frage auf, wie die Erkenntnisse des Projekts in die zukünftige Arbeit integriert werden können. „Es ist bedauerlich, dass die Netzwerke und Strukturen nicht vollständig erhalten bleiben können“, sagt Wiemer. Bundesweit fließen die Erkenntnisse jedoch in das neue Angebot des § 16k SGB II, bei dem ein potentialorientiertes Coaching mit einem geringen Betreuungsschlüssel ohne besondere Projektstrukturen ermöglicht wird. So wird dieses Angebot auch in der StädteRegion Aachen ins Regelgeschäft überführt – wenn auch mit begrenzten Ressourcen.

 

Abschließende Worte

„Die Zielgruppe, die wir mit diesem Projekt erreicht haben, wird nicht kleiner, sondern eher größer. Volkswirtschaftlich rentiert sich diese Arbeit, und es wäre schade, wenn wir das Erreichte nicht weiterführen könnten“, fasst Jürgen Schoenen zusammen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts hätten die Arbeit gerne fortgesetzt, doch das Budget bzw. die Projektförderung sind endlich.

Mit rehaPro Euregio endet ein Projekt, das nicht nur innovative Wege in der Rehabilitation aufgezeigt, sondern auch zahlreiche Menschen nachhaltig unterstützt hat. Die Hoffnung bleibt, dass die Erkenntnisse dieses Erfolgsprojekts auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen werden.

 

Info:

Das Projekt rehaPro wurde in der Region durch die Jobcenter StädteRegion Aachen (als Koordinierende Stelle), das Jobcenter Kreis Heinsberg und die Jobcom Düren durchgeführt. Bezeichnend war die Projektstruktur, bei der viele Partner mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Angeboten beteiligt und eingebunden wurden.

Dariuz B.V. / VIALIFE / WABE e.V. / Quali-Tec GmbH der Handwerkskammer Aachen / Katharina Kasper ViaNobis GmbH / low-tec / Die Kette e.V. Düren / Caritasverband Heinsberg / Suchthilfe Aachen / SPZ Sucht- und Drogenberatung Düren / SÖSTRA - Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen

 

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgrund eines Beschlusses des Bundestages.