Teilhabechancengesetz in der StädteRegion Aachen nutzen

| Jobcenter informierte Akteure in der Region

Bereits rund eine Woche nach Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag (09.11.2018) informierte das Jobcenter StädteRegion Aachen in einem Symposium interessierte Arbeitgeber in der Region zu den Möglichkeiten, die das neue Teilhabechancengesetz ab dem 01.01.2019 bietet.

Der Einladung waren zahlreiche Vertreter der städteregionalen Politik, darunter auch die Kandidaten zur StädteRegionswahl, Dr. Tim Grüttermeier und Daniela Jansen sowie Vertreter aus Verwaltungen, Beschäftigungsträgern und Arbeitgebern aus der Region gefolgt.

Stefan Graaf, Geschäftsführer des Jobcenters informierte über die beiden neuen Instrumente und die Förderbedingungen. So bietet der neue § 16e SGB II für Menschen, die mindestens zwei Jahre arbeitslos sind, den Arbeitgeber eine Förderung von zunächst 75, später 50 Prozent des Arbeitsentgelts, zuzüglich eines Zuschusses für die Sozialversicherungsbeiträge. Die Erfahrung aus den auslaufenden Programmen, das gerade Menschen, die lange arbeitslos waren, beim Start bzw. der Rückkehr in das Erwerbsleben ein begleitendes, neutrales Coaching benötigen, wurde aufgegriffen und auch Qualifizierungsmaßnahmen vor und während des Arbeitsverhältnisses können gefördert werden.

Mit dem neuen § 16i SGB II wurde nunmehr erstmals ein Instrument geschaffen, welche für langzeitarbeitslose Menschen, die in den letzten 7 Jahren mindestens 6 Jahre Arbeitslosengeld II bezogen haben (im Falle der Schwerbehinderung oder bei Kindern im Haushalt reichen 5 Jahre) und den Arbeitgebern, die hier Chancen bieten, eine zweijährige 100-%Förderung ermöglicht, die bis in 5. Jahr degressiv auf 70% fällt.

Auch hier werden zusätzlich die Sozialversicherungsbeiträge finanziert, begleitendes Coaching angeboten und zusätzliche Qualifizierung bezuschusst.

In einer Podiumsdiskussion nahmen Ulrich Käser, Vorsitzender der Agentur für Arbeit und Vorsitzender der Jobcenter Trägerversammlung sowie die Sozialdezernentin der StädteRegion Aachen, Prof. Dr. Edeltraud Vomberg ebenfalls eine positive Einschätzung der neuen Instrumente vor und ermutigten öffentliche wie private Arbeitgeber, die neuen Fördermöglichkeiten zu nutzen. Alois Poquett als Vertreter von ProArbeit und Uwe Delzepich, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Köppen Tortechnik berichteten über ihre positiven Erfahrungen bei der Integration langzeitarbeitsloser Menschen, unterstrichen aber auch die Bedeutung des beschäftigungsbegleitenden Coachings.

„Rund 450 Menschen möchten wir 2019 mit beiden Förderinstrumenten eine Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt geben“, so Stefan Graaf, „Coaching und eine gute finanzielle Förderung können wir interessierten Arbeitgebern bieten. Daher appelliere ich an alle Arbeitgeber, sich einen Ruck zu geben und hier motivierten Menschen wieder eine Chance zu geben.“

Einigkeit bestand, dass Qualität vor Quantität gehe. Die Arbeitsvermittler im Jobcenter werden daher beim in Frage kommenden Personenkreis die persönlichen Voraussetzungen und auch die Motivation gründlich ermitteln; Betriebsakquisiteure sollen dann möglichst passgenau gemeldete Stellen und interessierte Arbeitnehmer zusammenbringen.

Arbeitgeber können weitere Informationen erfragen und Stellenbedarfe anmelden im Jobcenter unter 0241/88681-2035 sowie <link>Jobcenter-Aachen.647@jobcenter-ge.de .