VHS: Hauptschulabschluss für arbeitslose Jugendliche!

Am 31. März startet die Eschweiler Volkshochschule in Kooperation mit der ARGE im Kreis Aachen einen Lehrgang zum nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses für arbeitslose Jugendliche mit SGB-II-Bezug.
Um die Chancen arbeitsloser Jugendlicher zu erhöhen, künftig einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes zu finden, finanzieren die ARGE im Kreis Aachen und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam diese Maßnahme.

Fakt ist: 25 Jugendliche werden sich am Montag um 8.30 Uhr im VHS-Nebengebäude Karlstr. 40 einfinden und für ein Jahr eine zweite Chance erhalten. Ungefähr jeweils zur Hälfte kommen sie aus Stolberg und aus Eschweiler.
Unterrichtet werden dabei neben den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch auch die Fächer Biologie, Geschichte/Politik und Kunst.

Ob alle mit Freude bei der Sache sind, wenn es wieder auf die Schulbank geht? Hans-Werner Schmidt, Stellv. Leiter der VHS Eschweiler: «Weil seit dem Ende der Schullaufbahn bei den meisten nicht mehr viel passiert ist außer Arbeitslosigkeit, Frust und Langeweile, erleben sie den zweiten Anlauf hoffentlich ganz anders als im Alter von 15 oder 16 Jahren.»

Und davon ist auch Peter Brendel, Geschäftsführer der gemeinnützigen Beschäftigungsinitiative lowtec überzeugt: «Die Jugendlichen sitzen morgens im Unterricht bei der Volkshochschule, kommen aber nachmittags zu uns und erhalten hier bezahlte Arbeitsgelegenheiten. Endlich finden wir jetzt im Interesse der Betroffenen zu einer guten Kooperation zwischen VHS und lowtec.»

Arbeiten und Lernen -" beides zusammen und über insgesamt 12 Monate.

Vorausgegangen ist Anfang März eine Art «Testunterricht» - und auch berufsbezogen gab es so etwas wie eine 14-tägige «Probezeit»; erst danach wurde entschieden, wer jetzt an dem Lehrgang teilnehmen darf.

Karl-Josef Schillings, Leiter des Job Centers Eschweiler der ARGE im Kreis Aachen betont:«Wer ein Jahr durchhält -" in Bezug auf den Unterricht genauso wie hinsichtlich der Arbeit am Nachmittag -" und nicht nur pünktlich, sondern auch zuverlässig ist und in gewisser Hinsicht Eigeninitiative zeigt, für den werden wir alles tun, was uns nur möglich ist. Wir wollen dem Betreffenden schließlich eine neue Zukunft eröffnen.»

Die zuständigen Maßnahmebetreuerinnen Frau Kaulard (Jobcenter Eschweiler) und Frau Braun (Jobcenter Stolberg) stehen auch während der Maßnahme in der Funktion als persönliche Ansprechpartnerinnen zur Verfügung: «Wo wir helfen können, werden wir helfen. Hier wird die Theorie von -šFördern und Fordern-™ praxisnah umgesetzt.»

Übrigens: Zeitlich parallel zu diesem Angebot im «Süden» des Kreises Aachen findet Ähnliches auch im «Norden» statt, also in Würselen (für Jugendliche mit Wohnort in Würselen, Alsdorf, Baesweiler und Herzogenrath).

Einen Gewinn besonderer Art hat aber Hans-Werner Schmidt schon jetzt festgestellt: «Seit über diesen Lehrgang gesprochen und in der Zeitung geschrieben wird, mehren sich die Anfragen derer, die nach einem solchen Lehrgang suchen. Die VHS Eschweiler berät gern und intensiv -" auch zugunsten von Volkshochschulen oder anderen Bildungsträgern in der Nachbarschaft.»


Ansprechpartnerin für einen Beratungstermin in Eschweiler:
Dorette Eisermann,
VHS-Haus, Kaiserstr. 4a,
Tel. 702741 oder 70270.
Sie ist vormittags von 9-12.30 Uhr erreichbar.